Kin­der­rech­te und Dis­kri­mi­nie­rung — Was kann man da machen?

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Dis­kri­mi­nie­rungs­er­fah­run­gen an Schu­len las­sen sich von der Ein­schu­lung bis zum Abschluss der Sekun­dar­schu­le beob­ach­ten. Kin­der und Jugend­li­che erle­ben Benach­tei­li­gun­gen z.B. auf­grund der eth­ni­schen Her­kunft, des Geschlechts, der Reli­gi­on oder Welt­an­schau­ung, einer Behin­de­rung, des Alters oder der sexu­el­len Iden­ti­tät, ihrer sozia­len Her­kunft oder ihres Aus­se­hens. Bei Dis­kri­mi­nie­rungs­er­fah­run­gen spie­len Vor­stel­lun­gen von dem eine Rol­le, was „nor­mal“ und was „nicht nor­mal“ ist.

In Arti­kel 2 UN-KRK wird klar und deut­lich gesagt, dass alle Kin­der die glei­chen Rech­te haben. Und zwar völ­lig unab­hän­gig „(…) von Ras­se, Haut­far­be, Geschlecht, Spra­che, Reli­gi­on, poli­ti­scher Anschau­ung, natio­na­ler, eth­ni­scher oder sozia­ler Her­kunft, des Ver­mö­gens, einer Behin­de­rung, der Geburt oder des sons­ti­gen Status (…)“.

Das bedeu­tet, alle Kin­der sind gleich an Rech­ten und doch verschieden!!

Nach einer Reprä­sen­ta­tiv­um­fra­ge der Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­stel­le (ADS) sagen 23,7 Pro­zent aller Befrag­ten, dass sie Dis­kri­mi­nie­rung im Bil­dungs­be­reich erlebt haben.

Schlecht! — Jede:r sches­te Schüler:in wird gemobbt und schät­zungs­wei­se 80 Pro­zent des Mob­bings fin­det im Klas­sen­zim­mer statt?

Nein, Dis­kri­mi­nie­rung kommt natür­lich nicht nur unter Schüler:innen vor. Auch Schul­ord­nun­gen, oder Vor­schrif­ten, die grund­sätz­lich das Tra­gen von Kopf­be­de­ckun­gen im Unter­richt ver­bie­ten (also auch reli­giö­se Kopf­be­de­ckun­gen wie Kip­pa o. Kopf­tuch) oder den Gebrauch der Mut­ter­spra­che in den Pau­sen ver­bie­ten. Auch in der Beno­tung oder im Ver­hal­ten von Lehr­kräf­ten gegen­über Schüler:innen kommt es zu Dis­kri­mi­nie­run­gen. Dar­über hin­aus kön­nen gesell­schaft­li­che Ein­stel­lun­gen dis­kri­mi­nie­ren, z.B. die Vor­stel­lung, dass alle Kin­der und Jugend­li­chen mit einer Behin­de­rung auf För­der­schu­len unter­rich­tet wer­den sollten.

Schon als Schüler:in kannst du aktiv wer­den gegen Dis­kri­mi­nie­rung an dei­ner Schu­le, ent­we­der in der SV oder als Teil einer Schüler:innen-Gruppe gegen Dis­kri­mi­nie­rung. Wenn es so etwas an dei­ner Schu­le noch nicht gibt, wen­de dich ger­ne an das Pro­jekt „Schu­le gegen Ras­sis­mus – Schu­le mit Cou­ra­ge“, die Schüler:innen Pro­jek­te in dem Bereich unterstützen.

 

Was denkst du?
Dis­kri­mi­nie­run­gen kön­nen jede und jeden tref­fen – in der Schu­le, der Frei­zeit, der Aus­bil­dung und im Beruf. Es ist wich­tig, dar­über zu reden! Wie wer­den an dei­ner Schu­le Betrof­fe­ne unter­stützt? Wel­che Stra­te­gien gibt es, um Viel­falt und Tole­ranz im Schul­all­tag zu verankern?

Quel­len: All­ge­mei­ne Infor­ma­tio­nen zum The­ma fin­det man beim Insti­tut für Menschenrechte